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Dialogwoche Alkohol: Fokus „Sucht im Alter“

Alkoholkonsum bei älteren Menschen wird oft tabuisiert. Es stellt sich die Frage „Wie viel ist zu viel?“ Die Dialogwoche Alkohol setzt sich vom 16. bis 26. Mai 2019 mit dieser Thematik auseinander.

Soziale Kontakte und Geselligkeit sind wichtig für die Gesundheit. Selbstverständlich auch bei älteren Frauen und Männern. Wird dabei massvoll Alkohol getrunken, ist dagegen nichts einzuwenden. Doch ältere Menschen sehen sich trotz gleichbleibendem Alkoholkonsum mit Problemen konfrontiert. Der Körper und die Organe verändern sich und reagieren im Alter schneller und stärker auf Alkohol. Bier, Wein oder Spirituosen beeinflussen den Verlauf von Erkrankungen und die Wirkung von Medikamenten zudem häufig negativ. Durch die gleichzeitige Einnahme von Medikamenten kann sich auch die Wirkung von Alkohol verändern.

Alkohol im Alter ist jedoch oft ein Tabuthema. Bei einem Alkoholproblem in ihrem Umfeld ist es für Nahestehende häufig schwierig abzuschätzen, ob und wie sie reagieren sollen. Es fängt schon bei diesen Fragen an: „Wie viel ist zu viel?“ und „Ist Alkoholkonsum nicht Privatsache?“

„Wie viel ist zu viel?“

Bei älteren Menschen müssen die empfohlenen maximalen Alkoholmengen (Männer: 2 Standardgläser/Tag, Frauen: 1 Standartglas/Tag) niedriger angesetzt werden: Der Alkohol wird schlechter vertragen und langsamer abgebaut. Ausserdem steigt das Risiko für chronische Erkrankungen wie Demenz und Unfälle wegen Stürzen oder im Strassenverkehr. Damit der Alkoholkonsum nicht zur Gewohnheit wird, lohnt es sich, konsumfreie Tage einzuschalten.

Der Konsum wird dann riskant und gefährlich, wenn er die eigene Gesundheit oder diejenige anderer Personen gefährdet und entsprechend Schäden in Kauf genommen werden.

Was tun?

Sobald Sie selbst unsicher sind, ob Sie zu viel Alkohol konsumieren, sprechen Sie mit Nahestehenden darüber und holen Sie sich Unterstützung.

Wenn Sie sich Sorgen machen, dass jemand zu viel trinkt, sprechen Sie die Person wertschätzend und einfühlsam an. Zeigt die Person Bereitschaft zur Veränderung, motivieren Sie sie, einen ersten Schritt zu tun.

Betroffene und Nahestehende können sich beim Sozial-BeratungsZentrum Regionen Hochdorf und Sursee (www.sobz.ch) melden. Dieses Angebot wird vom Kanton Luzern und der Gemeinde finanziert und ist somit für alle Einwohnerinnen und Einwohner gratis. Die Beratungen finden bei professionellen Suchtberatungsfachpersonen statt und die Diskretion ist gewährleistet.